Die Idee war schon alt und kam mir immer wieder in den Sinn. Statt Servos oder Spindeln müsste es doch einen schnelleren Antrieb geben. Schön wäre ein Antrieb für schnelle Finger an einer künstlichen Hand. Oder allgemein Greifer oder auch Beine kleiner Roboter. Immer wieder ging mir der Gedanke durch den Kopf, einen Magneten in Spulen zu bewegen. Daraus entstand dann diese Idee:

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Also wurde eine ganze Weile recherchiert, gegoogelt, diskutiert, verworfen und umgeplant. Vor allem der Reichelt-Katalog und Pollin mussten als Ideen-Spender herhalten.

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Spulen

Die erste Herausforderung waren die Spulen und der Körper auf den die dann gewickelt werden. Als Rohr scheidet (Eisen)-Metall komplett aus. Ich möchte die Magnete ja nicht abschirmen :-) Also am besten wäre Kunststoff. Allerdings erwies sich die Suche als schwer. Die Wandungen aller Rohre mit zB 8mm Durchmesser erwiesen sich als viel zu Dick. Und Schläuche sind nicht starr genug. Beim Bedarf für Drachenbauer (Flugdrachen) wurde ich dann fündig und entdeckte Glasfaserverstärkte Kunststoff-Rohre. Das wäre der erste Schritt. Neodym-Magnete waren im Internet auch schnell gefunden.

Wickelmaschine

Schnell war klar, dass ich so viele Windungen keinesfalls von Hand aufwicklen werde. Eine Suche nach fertigen Spulen im Internet war ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt. Ausser ein paar Drosseln oder Frequenzweichen war nichts zu finden. Also musste das Fischertechnik aus der Jugendzeit aus dem Keller und es wurde flink eine Wickelmaschine gebaut:

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Als Zähler fand ich bei Pollin einen sehr günstigen mechanischen Zähler der einfache Impulse zählt. Ein einfacher Taster auf der Welle reicht also. Den konnte ich dann einfach verbauen. Einziger Nachteil: Es gibt keinen Taster für Nullstellung. Es geht also nur aufwärts, aber nicht zurück auf Null. Egal, ich kann ja rechnen :-)

Spulenkörper

Wie aber trenne ich die Spulen? Also muss eine Seitenwand her. Die hab ich in LibreOffice Draw einfach gezeichnet und mit dem Cutter ausgeschnitten:

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Also alles auf die Spindel und die ersten Versuche gemacht. Achtung: Keinesdfalls den Drath auf einem Ring kaufen. Den bekommt man kaum sauber abgewickelt. Besser auf einer Spindel kaufen. Das geht dann recht gut. Flüssiger Sekundenkleber wurde alle 300 Windungen aufgestrichen um das Konstrukt zu halten. Hier ein erster Versuch (der fehlgeschlagen ist):

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Die sechste Spule war dann endlich ein Erfolg und schnell waren drei weitere dazugekommen. Noch kurz das Rohr zugesägt (Achtung, die Glasfaser-Späne bleiben gerne in der Haut stecken) und schon konnte montiert werden. Hier incl. verlöteten Enden.

Tipp: Den Kupferlack-Drath kann man gut verlöten wenn man den Lack vorher mit dem Cutter auf einer ebenen Unterlage abgekratzt hat.

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Noch ein Tipp: Die enden sofort markieren, um nacher zu wissen welche Spule welche Drähtchen sind.