undefinedIch kenne eine ganze Menge Leute, die sich sicher sind einen Weg zu mehr Gesundheit, mehr Glück, mehr Lebensfreude, mehr Geld etc gefunden zu haben. Allerdings frage ich mich seit geraumer Zeit, warum ich den Unterschied nicht sehen kann?

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Homöopathie / Bachblüten / Schüssler-Salze / Bioresonanz / Klangschalen / Heilpraktiker ...

... macht alle Gesund, hat keine Nebenwirkungen und ist im besten Fall viel Besser als die "Chemie-Medizin". Und doch, haben die Anwender die gleichen Krankheiten, die selben Beschwerden und erkranken genauso Oft auch an den schlimmen Dingen wie sogar Krebs. Ganz viele landen am Ende dann doch bei der Schulmedizin, weil etwas schlimmeres als Grippe oder Schnupfen irgendwie dann doch nicht wegzubekommen war. Wie kann das aber sein? Wenn das die beste und richtige Medizin ist, warum ist das dann so? Ich streite nicht ab, dass die ein oder andere Anwendung angenehm sein kann - oder entspannend etc. Aber dann ist es nicht ein medizinischer Erfolg sondern einfach die Tatsache, dass man sich entspannt hat. Etwas Ruhe gefunden hat oder einfach Zuwendung erfuhr.

Geistheilung / Fernheilung / Engels-Kraft / Heil-Steine / Pendeln / Kartenlegen / Wahrsagen ...

Ganz Ehrlich, alle die ich kenne die an so etwas glauben sind kein bisschen Glücklicher oder Gesünder als die die nicht daran glauben. Ich kenne viele die sind von einem Heilpraktiker zum anderen gezogen, ohne die Krankheit je besiegt zu haben. Einige schwören auf ihren "Heiler" und andere geben kleinlaut zu, dass dieser nicht geholfen hätte. Vermutlich habe man sich nicht genau genug an die Anweisungen gehalten oder was anderes. Dann wird die Ursache meist bei sich selbst gesucht und man hat noch ein schlechtes Gewissen. Die vorzuweisenden Erfolge sind dann meist doch nur Dinge die üblicherweise sowieso mit Zeit und Geduld vorbei gehen. Wie kann das sein? Wenn das alles wie angekündigt nützen würde, warum sind die Überzeugten dann nicht alle ein halbes Jahr später gesund? Oder Glücklich und ausgeglichen?

Religiosität

Ich kenne Pfarrer, Theologen und stark gläubige Menschen. Ich kenne auch das Gegenteil, also Menschen die keinem Glauben angehören (meist Atheisten, zu denen auch ich mich zähle). Mir fällt auf, dass die genauso Oft Schicksalsschläge erleben, geliebte Menschen verlieren und Krank werden wie alle anderen auch. Kirchen und Gotteshäuser werden sogar Opfer von Anschlägen, Erdbeben und anderen Naturkatastrophen. Wie kann das denn sein, wenn Gott/Allah/Jahwe/Brahma etc "eine schützende Hand" über seine Schäfchen hält? Sind es die andauernden "Prüfungen" die der Gott da veranstaltet? Warum prüft er auch Atheisten, die ja sowieso in die Hölle kommen? Und wenn er Allwissend ist und jeden so gut kennt, warum muss er den dann noch prüfen? Da stimmt doch was nicht...

Kennst Du auch einen sehr gläubigen Menschen der immer für alles betet? Warum hat der dann nicht bessere Noten, mehr beruflichen Erfolg, mehr Geld, nettere Partner oder einfach weniger Armut? Nutzt das denn dann was?

Lebens-Sinn-Finder

Einer glaubte mal, er hätte den Sinn und das "dahinter" verstanden. Daraufhin kam eine verschwurbelte Mischung aus Geistwesen, Transzendenz, Universum, Schwingung, Gottheiten und anderem esoterischen Geschwurbel aus seinem Mund. Teilweise sich selbst widersprechend, aber ganz bestimmt ganz toll richtig. Echte Diskussion war nicht mehr möglich. Er wusste alles Besser, konnte es aber nicht schlüssig erklären. Wir haben letztlich den Kontakt abgebrochen. Nach einigen Jahren haben wir dann erfahren er ist geschieden, pleite mit Insolvenz und jetzt Harz 4. Dazu noch gesundheitlich angeschlagen. Wie kann es einem Menschen, der doch alles weiß und verstanden hat, so ergehen?

Universums-Lenker

Einige lesen ein oder zwei Bücher über das programmierbare wunscherfüllende Universum. Wie der Geist die Umwelt bestimmt. Dann sind sie sich sicher, dass das alles erklärt. Also, warum sind die dann nicht alle inzwischen Gesund, Reich, glücklich verheiratet und Erfolgreich? Haben die sich das Falsche gewünscht? Ach ja, es ist nicht so einfach die richtigen Wünsche zu formulieren und dann die passende Adresse zu finden. Tja, ich kenne keinen bei dem es geklappt hat. Wenn es ginge, müsste es ja einige plötzlich reiche und kerngesunde Menschen geben die das auf diese Handlungsweise zurückführen. Okay, jaja, die gibts? Wo? Im Anhang des entsprechenden Buches oder auf der Webseite? Bring mir einen der das persönlich schwört und glaubhaft nachweisen kann. Dann glaub ich es auch.

Und jetzt?

Ich gestehe, manche Bücher davon hab ich auch gelesen und dann für - sagen wir - plausibel gefunden. Nach dem testen und darüber Nachdenken kam dann aber meist die Ernüchterung. Nicht selten hat der Autor mit dieser Methode Erfolg gehabt und glaubte nun, das "Rezept" gefunden zu haben. Es war aber vor allem ein Rezept um Geld zu verdienen. Die Bücher sind nicht selten Bestseller. Aber die Leser sind danach meist nicht durch den selben Erfolg belohnt.

In einigen Fällen scheint der gewünschte Effekt aber gar nicht relevant zu sein. Auch wenn er nicht eintritt, hat das "daran glauben" offenbar Trost und Hoffnung gespendet. Das ist ja auch was. Wenn man glaubt, fühlt man sich meist besser. Wenn ein Heilpraktiker sich mal die ganze Leidensgeschichte anhört, fühlt man sich auch besser und hat ein wenig von der Last abgelegt. Auch die Verantwortung an anderer Stelle als sich selbst zu vermuten, entlastet das Gewissen. Nicht ich bin Schuld an <<hier Problem einsetzen>> - Gott will mich nur prüfen.

Tja, wenn es glücklicher macht und sich besser anfühlt, soll und darf jeder tun was er möchte. Sobald er aber missioniert, Regeln für mich daraus ableitet oder Menschen falsche Hoffnungen macht und Geld damit abzockt, hört der Spaß auf. Ganz schlimm ist es, wenn so etwas gar in die Politik drängt oder mit unlauteren Mitteln pseudo-wissenschaftlichkeit erschleicht. Hier muss man klarer Grenzen ziehen.